Am Ende des weit über zweistündigen Konzertabends bedankte sich die Band bei David Bowie für sein Werk, das für sie zum Weltkulturerbe zähle. Am positiven Zuspruch des Tribut-Konzerts „Heroes“ im Saal von „Das Rind“ lässt sich die ungebrochene Faszination für den vielseitigen Londoner Sänger mit fast vierzigjähriger Karriere erkennen. Gewiss wuchs mancher ergraute Zuschauer mit dem Sound des musikalischen Chamäleons auf. Auch die junge siebenköpfige Formation aus Schwäbisch Hall, hervorgegangen aus dem Trio „Noisepollution“, zählte schon länger zu seinen Bewunderern
Einen Tag nach Bowies Tod im Januar 2016 hob man das Projekt aus der Taufe. Doch laut Sänger Jonas Kalnbach weckte schon 2014 eine Bowie gewidmete Ausstellung in Berlin sein Interesse. Entsprechend ließ man zu Konzertbeginn mittels Samples von „Space Oddity“ bis „Let’s Dance“ den Meister selbst zu Wort kommen, bevor Kalnbach in schwarzem Anzug und weißem Hemd die Bühne betrat.
Dass man den Reigen mit „Fame“ startete, war nur folgerichtig. Der Titel aus Bowies Soulära bedeutete seinen ersten Nummer-eins-Hit in Amerika. Zudem konnte Kalnbach im Wechsel aus Falsett und tiefer Tonlage sofort seine vokalen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Erfolgstitel wie „Modern Love“ samt Joscha Eißens Saxofoneinlage, „Changes“ oder „Rebel, Rebel“ heizten sofort die Stimmung an. Zunächst bestimmte der Sound der Siebziger zwischen Glamrock, hymnischer Rockoper und Soul – & Funkperlen das Set. Joscha Eißen erwähnte in seiner Moderation, dass Weltraumthemen häufig eine wichtige Rolle in David Bowies Material spielten. Dies schlug sich mit Nummern wie „Starman“, „Ziggy Stardust“, „Moonage Daydream“ oder natürlich „Space Oddity“ nieder, die durch Ferdinand Reuters sphärische Keybordklänge geprägt wurden.
Popularität erlangte der Titel um das tragische Schicksal des Major Tom in den Weiten des Weltalls durch den Einsatz bei der Übertragung der ersten Mondlandung durch die BBC, was laut Eißen angesichts der düsteren Lyrics eher eine Fehlentscheidung war. Folgerichtig schloss sich der Hit „Ashes to Ashes“ von 1980 an, der erneut die Kunstfigur Major Tom erwähnt.
Fünf Stunden bräuchte es für alle Hits
Auf die Frage, ob neben „Ashes to Ashes“ die New-Wave-Phase nicht zu kurz komme, antwortete Sänger Jonas Kalnbach, dass das Konzert fünf Stunden dauern müsse, würde man alle Hits und Lieblingssongs einbinden. Ohnehin sei ihre Show ein „Work-in-Progress“ mit ständig wechselndem Repertoire. Wichtig sei der Band, selbst weniger bekannte Titel wie im Balladenteil „I’m the Lonliest Guy“ oder „Slip Away“ einzubinden.
Für die exzellente Band bestand etwa im ausführlichen Instrumentalsolo des epischen „Station to Station“ oder in der Zugabe „Let’s Dance“ reichlich Gelegenheit, mit Soloeinlagen zu glänzen. Das begeisterte Publikum dankte es mit langem Applaus.
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